Anette H. pendelt seit sieben Jahren von ihrem Wohnort in
Leipzig zu ihrem Arbeitsplatz in Dresden. Fast täglich verbringt sie drei
bis vier Stunden auf den grauen Autobahnen Sachsens, schaut auf den
Horizont hinter der Fahrbahn und philosophiert über die Zeit, die sie
bereits auf dieser Strecke verbracht hat. Damit ist sie eine von vielen,
die sich täglich zwischen Arbeit und Wohnort hin und her bewegen.
Die Wahrnehmung der Zeit, die sonst im Kapitalismus etwas sehr kostbares ist, verändert sich. Plötzlich ist man sich selbst ausgeliefert, ohne etwas konkretes tun zu können. Das Unterwegs-Sein, eigentlich
ein Mittel zum Zweck, wird zum Freiraum innerhalb des Alltags.
“Ich weiss immer an dem Übergang von der A38 zur A14, ob der Tag lang oder kurz wird. Wenn diese Strecke sich schon extrem lange angefühlt hat, dann wird sich auch der Rest des Tages extrem ziehen. Die Relativität von Zeit in der eigenen Empfindung. Das hat nicht unbedingt etwas mit dem Fahren zu tun, aber ich kann an diesem Fahren ablesen wie schnell oder langsam der Tag vergehen wird. Ich frage mich immer, woher das kommt und ob man das physikalisch nachvollziehen kann.”
Eine Kooperation der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und den Deutschen Werkstätten Dresden-Hellerau
“Ich weiss immer an dem Übergang von der A38 zur A14, ob der Tag lang oder kurz wird. Wenn diese Strecke sich schon extrem lange angefühlt hat, dann wird sich auch der Rest des Tages extrem ziehen. Die Relativität von Zeit in der eigenen Empfindung. Das hat nicht unbedingt etwas mit dem Fahren zu tun, aber ich kann an diesem Fahren ablesen wie schnell oder langsam der Tag vergehen wird. Ich frage mich immer, woher das kommt und ob man das physikalisch nachvollziehen kann.”
Eine Kooperation der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und den Deutschen Werkstätten Dresden-Hellerau